Vielen Dank für die Teilnahme

Du hast an meiner Umfrage zum Thema Datenerfassung vom 27. Juni teilgenommen – danke dafür! Zahlreiche Antworten haben mir geholfen meine Masterthesis um einen wichtigen Baustein zu erweitern. Insofern möchte ich mich dafür erkenntlich zeigen und allen Befragten Einblick in die Daten gewähren.

Die Ergebnisse sind hierunter eingebettet:

Auswertung

Zur Kontextualisierung und für alle, die einen Fließtext bevorzugen, hier die schriftliche Auswertung aus meiner Arbeit:

Teilnahme

Es wurde eine geringe Anzahl an Daten durch das Umfragetool bereit gestellt, welche Aufschluss über die Teilnahmequote am Fragebogen geben. Die Umfrage wurde insgesamt 109 Mal betrachtet, wovon 76 Mal mindestens die erste Frage gestartet wurde. Abgeschickt wurden 60 Fragebögen, welche dann ausgewertet werden konnten. Das entspricht einer Abschlussrate von 78,9% mit einer durchschnittlichen Bearbeitungszeit von 6:45 Minuten.

Demografie

Mit 60 Teilnehmern wurde die erwartete Beteiligung übertroffen, welche sich durch die teilweise optionalen Fragen weiterführte. Die Hauptgruppe an Befragten liegt zwischen 25 und 35 Jahren mit einem Anteil von 37,3% (22). Die Altersgruppe von 18-25 Jahren folgt dicht darauf mit einem Anteil von 32,2% (19). Weiterhin gut vertreten ist die Gruppe von 35-45 jährigen Teilnehmern mit 15,3% (9). Die letzten beiden Kategorien teilen sich die verbleibenden Anteile mit 8,5% (5) für 55-65 Jährige, sowie 6,8% (4) für Befragte zwischen 45 und 55 Jahren.

Damit lässt sich zwar ein Großteil der Teilnehmer auf die Studierendenschaft zurückführen, allerdings sind auch weitere Altersgruppen gut vertreten. Lediglich die Kategorien »unter 18« sowie »über 65« wurden von keiner Person ausgewählt. Die Frage bezüglich der Altersgruppe wurde von einer Person nicht beantwortet.

Als beruflichen Status haben die meisten Befragten »Studierend« eingetragen mit 43,3% (26), knapp gefolgt von »Festangestellt« mit 28,3% (17) und »Freiberuflich« mit ebenfalls 28,3% (17). Werkstudenten sind mit 15% (9) vertreten, während 11,7% (7) einen Minijob ausführen. Drei Personen haben keine Angaben zum aktuellen Beruf getätigt und bilden somit die übrigen 5%.

58 Personen haben die Frage nach dem höchsten Bildungsabschluss beantwortet, wobei 3 Befragte angekreuzt haben, keine Angabe tätigen zu wollen. Die restlichen 55 Personen haben sich verteilt auf die Kategorien ›(Fach-)Abitur‹ mit einer Mehrheit von 41,4% (24), gefolgt von ›Bachelor‹ mit 31% (18) der Gesamtteilnehmenden, ›Master‹ mit einem Anteil von 20,7% (12) und abschließend ›Mittlere Reife‹ mit 1,7% (1). Insofern lässt sich ein Großteil der Befragten als Abiturienten klassifizieren, wobei sich die restlichen rund 52% auf Bachelor- oder Masterabsolventen verteilen. Der Bildungsdurchschnitt ist somit bei Akademikern anzusiedeln.

Wahrnehmung zur Datensammlung

Einerseits zeigt sich ein deutliches Bewusstsein bei den Befragten über die Datensammlung von Unternehmen – 36,7% sind sich darüber bewusst, während 52,7% sich sehr bewusst sind. Andererseits fühlten sich 45% der Teilnehmer schlecht und 11% sehr schlecht zu der Thematik informiert. Obwohl sich nach eigener Aussage ein Großteil der Befragten durchaus darüber im Klaren ist, dass umfangreiche Datensammlungen von Unternehmen existieren, geben lediglich 48,3% an darüber mittelmäßig besorgt zu sein.

Bei 71,7% der Befragten zeigt sich eine starke Erwartungshaltung gegenüber sozialen Medien, dass personenbezogene Daten von ihnen gesammelt werden. Obwohl E-Commerce-Seiten, Apps, Smartphones und Wearables eine hohe Erwartung zur Datensammlung erzeugen, liegt diese dennoch 20% niedriger als bei sozialen Medien. Am wenigsten wurde die Erhebung bei staatlichen Institutionen erwartet, hier zeigte sich erstmals eine Tendenz zur Kategorie »eher wenig« in Bezug auf die erwartete Datenaggregation, wie 31,7% angegeben haben. Konträr dazu wird von einem höheren Maß an Erhebung ausgegangen, wie ebenfalls 31,7% in der Kategorie »eher viel« für gesundheitliche Institutionen angeben.

Die deutliche Tendenz hin zu sozialen Medien als einer Hauptquelle deutet auf ein vorhandenes Bewusstsein zum Thema, welches trotz niedriger Selbsteinschätzung besteht. Inkonsequenterweise werden jedoch E-Commerce-Websites, Apps, Smart Home-Geräte und Wearables zu stark unterschätzt. Staatlichen und gesundheitlichen Institutionen wird hingegen ein grundlegendes Misstrauen entgegengebracht, obwohl sie die am stärksten regulierten Kategorien aus der Befragung darstellen (Grafik 15).

Möglicherweise hängt dieses Misstrauen mit dem allgemeinen Gefühl des Kontrollverlustes zusammen: Rund 46% geben an, eher keine Kontrolle über die eigenen Daten zu haben, während 31% ein neutrales Verhältnis äußern.

Die genauere Untersuchung des Verständnisses der Befragten zu verschiedenen Kategorien ergibt eine breite Verteilung der Selbsteinschätzung. Allgemein scheinen die meisten Teilnehmer ihr Verständnis in den Bereichen soziale Medien und E-Commerce als gut einzuschätzen. In anderen Kategorien wie Apps, Internetanbieter, Smart Home, Wearables, staatliche Institutionen sowie gesundheitliche Institutionen schätzen die meisten das eigene Verständnis als neutral ein, wobei die Institutionen eine Tendenz zu »eher wenig Verständnis« aufweisen.

Es kristallisiert sich ein durchmischtes Kompetenzfeld heraus, welches für ein ebenso heterogenes Verständnis der Thematik in unterschiedlichen Kategorien führt. Der Großteil scheint jedoch weder ein besonders ausgeprägtes noch unterdurchschnittliches Verständnis zu haben.

Außerdem wurde der Handlungsbedarf verdeutlicht, indem die Mehrheit Kontrolle, Transparenz und Regularien als Wünsche geäußert hat. Dem entgegen steht die Ablehnung von 43% der Befragten, die einen kostenlosen Service gegenüber einem kostenpflichtigen Modell mit mehr Privatsphäre bevorzugen würden.

Diskussion

Die Umfrage stützt sowohl einige bestehende Thesen aus der Literatur, als auch die Annahmen dieser Arbeit. Insbesondere wird die heterogene Verteilung von technologischem Verständnis deutlich und das widersprüchliche Verhalten entgegen der eigenen Wünsche, welches unter Umständen vom fehlenden Einschätzungsvermögen beeinflusst wird.

Des Weiteren zeigt sich ein sehr durchmischtes Verständnis in Bezug auf die Datensammlungs-Praktiken verschiedener Kategorien, welches womöglich demografisch bedingt ist. Während bei einer Großzahl der starke Wunsch nach mehr Regulierungen zu herrschen scheint, sind im Gegensatz dazu wenige bereit, aktiv für mehr Privatsphäre zu sorgen: Ungefähr die Hälfte möchte kein Geld für Services ausgeben, die mehr Privatsphäre bieten. Dennoch tendieren nur wenige Befragte zu einem guten Kontrollgefühl über die eigenen Daten.

Abschließend kann festgehalten werden, dass der Bedarf nach mehr Privatsphäre herrscht und die meisten den eigenen Wissensstand als niedrig einstufen. Trotzdem besteht ein sehr starkes Bewusstsein darüber, dass Unternehmen aktiv personenbezogene Daten sammeln.

Im folgenden Abschnitt werden Erklärungsmodelle vorgestellt, um die Aussagen weiter zu kontextualisieren und weitere Perspektiven zu bieten.
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